CALENDARIO / Calendario Cinquepani DE
Betrachtung zum Titelbild 2012 2012 Betrachtung zum Titelbild
Betrachtung zum Titelbild
(Atelier S. Giovanni Battista, 2008)
Die Teophanie am Jordan
Unser Blick richtet sich auf Jesus, nackt im Wasser des Jordans. Dorthin eilen die Sünder, gerufen von Johannes, der Buße und Umkehr predigt. Jene Sünder sind auf der Ikone nicht zu sehen. Es sind wir, die wir uns jetzt an der Frucht dieses Mysteriums erfreuen. Jesus fühlt sich zu den Sündern hingezogen, die sich nie retten werden können und sich nie von der Last und vom Urteil ihrer Sünden befreien.
Jesus geht in das Wasser hinein, um die Strafe für die Sünde der ganzen Menschheit auf sich zu nehmen und die Menschen dadurch zu retten. Dies ist die größte, die perfekte, die göttliche Liebe, die Gott, den Vater, erfreut.
Er offenbart mit seiner Stimme, dass Jesus sein Sohn ist, während der Heilige Geist in Form einer Taube auf Jesus kommt und auf dem ruht, der ab jetzt die bevorzugte Wohnung der Gottheit wird.
Die Engel beten ihn an und hüten seine Kleider, während Johannes sich beugt, um das Wasser auf Jesu Haupt zu gießen. Johannes staunt über die Demut Jesu, eine tiefere Demut als die seine. Er möchte vom Jesus getauft werden, aber dieser will „die von Gott geforderte Gerechtigkeit“ ganz erfüllen. Er will den Willen des Vaters bis zum Letzten erfüllen und seinen Leib als Opfer darbringen.
„Wir sind durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt.“ (Hebr 10,10) Johannes hat die Axt an der Wurzel des Baumes weisgesagt. Das Volk Gottes wird wie ein Baum geschnitten, um dem Trieb, der aus den Wurzeln sprießt, Platz zu machen.
Jesus steigt aus dem Wasser wie ein Neugeborenes aus dem Schoß der Mutter. Das Wasser erinnert an das Wasser des Roten Meeres und des Jordans, das sich spaltete beim Durchzug des von Moses und Joshua geführten Volkes.
„Das Meer sah es und floh, der Jordan wich zurück.“ (Ps 114,2)
Meer und Jordan sind hier als zwei kleine Figuren im Wasser um uns daran zu erinnern, dass die ganze Schrift auf Jesus, den vom Vater geliebten Sohn, hindeutet. Ihn, der den Willen des Vaters erfüllt, um alle Menschen zu retten.
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